Sport schützt nicht nur vor psychischen Erkrankungen sondern auch vor Parkinson, Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Herzkreislauf-Erkrankungen, Schlaganfällen, schweren Lungenerkrankungen, Osteoporose, Rückenschmerzen und Arthritis.
Sport in Form von Physiotherapie wird seit vielen Jahren in der Psychiatrie praktiziert, um bessere Behandlungserfolge zu erzielen.
Neu gibt es immer mehr gut untersuchte Forschungsresultate, die in randomisierten kontrollierten Studien und Metaanalysen zeigen wie wirksam Sport in der Therapie wirklich ist und deshalb wurde eine unterstützende Sporttherapie als fester Bestandteil in die Leitlinien der Behandlung von allen psychischen Erkrankungen in den letzten Jahren aufgenommen.
In Kooperation mit dem Department für Public Health (SAPALDIA) wurde untersucht, inwieweit der altersbedingte Anstieg des systolischen Blutdrucks bei Menschen mit Depressionen assoziiert ist (Obas et al. 2022).
In Kooperation mit dem Department für Sport wurde die Herz-Kreislaufsituation von ca. 200 depressiven Patient:innen der UPKE gemonitort und im Verlauf ein Coaching angeboten (Kreppke et al. 2024). Die Untersuchung zeigte, dass ein Sportcoaching in mehreren psychiatrischen Kliniken einfach implementiert werden kann (Cody et al. 2023). Die kardiovaskuläre Fitness war bei depressiven Menschen deutlich eingeschränkt (Gerber et al. 2023). Es zeigte sich eine inverse Korrelation zwischen depressiven Symptomen und Herz-Kreislauffitness sowie auch der selbst empfundenen Fitness (Kreppke et al. 2024). Auch die Herzrate und autonome Funktionen korrelierten mit der Schwere der Depression (Kreppke et al. 2024). Kurzzeitergebnisse zeigten eine sehr erfolgreiche Verbesserung der sportlichen Situation bei den Teilnehmenden des Coachings (Cody et al. 2023).
In unserer grossen SNF-gesponserten Sportstudie untersuchen wir in der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) unter der Leitung von Prof. Markus Gerber vom Department für Sport, Bewegung und psychische Gesundheit der Universität Basel die Rolle von Sport in der Therapie im Verbund mit mehreren anderen psychiatrischen Kliniken
(Privatklinik Wyss, Psychiatrische Klinik Solothurn, Psychiatrische Klinik Sonnenhalde).
Time to get Healthy
Das SNF finanzierte Forschungsprojekt PACINPAT (Physical Activity Counselling in Patients with Major Depressive Disorders) untersucht, wie sich bei körperlich wenig aktiven Patienten, welche aufgrund depressiver Störungen in stationärer psychiatrischer Behandlung sind, zwei verschiedene Formen des Bewegungscoachings auf die körperliche Aktivität und die Gesundheit auswirken:
Aktuell setzen wir in Kooperation mit dem Department für Sport und der ETH mehrere digital unterstützte Geräte wie Exercube oder Dividat ein, um Bewegung attraktiver zu machen und durch Gamification zu erleichtern.
Budo als therapeutischer Sport wurde wissenschaftlich beforscht (Singh et al. 2024) und wird seit einigen Jahren als erfolgreiche Therapie an den UPK von mittlerweile ca. 1.000 Patient:innen genutzt.