Die Forschung in der molekularen Psychiatrie befasst sich mit den Grundlagen psychiatrischer Erkrankungen und ihren Ursachen.
Sie ist von Bedeutung sowohl für die klinische Symptomatik als auch für die Diagnostik. Ein Hauptaugenmerk liegt in der Untersuchung neuer Wege und Ansätze, die Medikamenten der Zukunft zugrunde liegen könnten.
Die molekularen Mechanismen psychischer Erkrankungen sind nur unzureichend bekannt, was zu wesentlichen Nachteilen in der Behandlung führen kann. Deswegen besteht ein hoher Bedarf an neuen, wirksameren und besser verträglicheren Therapien.
Ein Schwerpunkt unserer Forschung liegt in der Analyse der Rolle des wichtigsten aktivierenden Botenstoffs im Gehirn, Glutamat, in der Entstehung und Behandlung psychischer Erkrankungen, insbesondere von affektiven Störungen und Psychosen.
Wir untersuchen in präklinischen Studien die Beteiligung verschiedener Glutamatrezeptoren (NMDA-, AMPA-, mGlu5 Rezeptoren), sowie die Wirkmechanismen alternativer glutamatergen Psychopharmaka, wie Ketamin, D-Serin und Rapastinel/Glyx-13. Wir verfolgen dabei einen translationalen Ansatz, d.h. wir versuchen so viel wie möglich vom „Bench zur Bedside“ also von der Laborforschung in die klinische Versorgung zu integrieren.
In dem mit ca. 1.1 Millionen Euro finanzierten internationalen multidisziplinären ERA (European Research Area)-NET Forschungsverbund (NMDAR-PSY), an welchem Forschende aus der Schweiz, Norwegen, Deutschland und Rumänien beteiligt sind, werden glutamaterge Mechanismen der Psychose, sowie die Wirksamkeit einer unterstützenden Therapie mit D-Serin – eine Substanz, die den NMDA-Glutamatrezeptor aktiviert – bei Patienten mit Schizophrenie, untersucht. D-Serin ist eine Aminosäure, welche im Gehirn produziert und bereits als Nahrungsergänzungsmittel benutzt wird. Wir planen hierbei genetische und funktionelle Korrelate der therapeutischen Wirksamkeit von D-Serin zu bestimmen.
Weitere Informationen zu diesem Forschungsverbund sind auf PDF Download zu finden.