Im Darm des Menschen leben Milliarden von Bakterien. Diese Bakterien verfügen über 100mal so viele Gene wie der Mensch selbst in sich trägt.
95% der Bakterien leisten Hilfreiches und schützen vor diversen Erkrankungen und stärken das Immunsystem.
Der Darm kommuniziert sehr viel mit dem Gehirn, und beeinflusst vermutlich die Psyche stärker als umgekehrt.
Er steuert ob wir Appetit haben oder satt sind, er kann das Lernen verbessern und die Stimmung beeinflussen, er kann Craving erzeugen und Suchtverhalten.
Darmhormone können Angst erzeugen und Bakterien im Darm bilden wichtige Hirnbotenstoffe. Bei verschiedenen psychischen Erkrankungen wurde diskutiert, dass der Darm in der Therapie Relevanz haben könnte (zum Beispiel bei Depressionen, Stress, Demenz, Abhängigkeitserkrankungen, Autismus und Aufmerksamkeits-Defizitsyndrom).
Auch die Ernährung kann das Leben im Darm beeinflussen und die psychische Gesundheit steuern, eine gesunde Ernährung kann vermutlich einige psychische Erkrankungen verhindern oder sogar therapeutisch wirken. Umgekehrt lösen einige Vitaminmangelerscheinungen psychische Probleme aus, und ihre Gabe kann die Psyche stabilisieren helfen.
Ob wir in Zukunft durch eine Ernährungsumstellung, die Gabe von Bakterien (Probiotika) oder gar einen Austausch von den Darmbakterien
(dem Mikrobiomtransfer) psychische Erkrankungen behandeln können wird an den Universitären Psychiatrischen Kliniken in Basel (UPK) derzeit untersucht.
Links:
„Zucker macht glücklich? Nein, er schadet der Psyche“ Tages-Anzeiger 24. Januar 2025
Artikel über die negativen Auswirkungen von Zucker auf die Psyche. Zu Wort kommt Dr. Timur Liwinski, klinischer Wissenschaftler an den UPK und Vizepräsident der «International Caregiver Association (ICA).
Der Darm – unser zweites Gehirn: Wie Ernährung und Psyche zusammenspielen? Solothurner Zeitung 5. November 2024
Bericht über Dr. Timur Liwinski, der an den «Aktionstagen Psychische Gesundheit» in Olten referiert hat. Timur Liwinski ist klinischer Wissenschaftler an den UPK und leitet die Forschungsgruppe «Darm und Psyche.
Es ist, als wäre der Darm so etwas wie die Augen und Ohren für das Gehirn. NZZ am Sonntag 17. November 2024
Interview mit Undine Lang über Essen, das der Seele guttut. An den UPK forscht sie unter anderem über die Hirn-Darm-Achse.
Mikrobiom und Depressionen. Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 14. Februar 2024
Dr. Anna-Chiara Schaub über die Rolle des Darm-Mikrobioms und neue Behandlungsansätze gegen Depression.
Ernährungstherapie bei Depression,
Sucht und Psychose. Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 14. Februar 2024
Ernährungsberaterin Sandra Nussbaum über den Wandel der Ernährungsberatung in den UPK Basel und wie das Thema Ernährung zunehmend an Bedeutung gewonnen hat.
Hochprozessierte Lebensmittel und psychische Gesundheit. Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 14. Februar 2024
Dr. Timur Liwinski, Astrid Lounici und Undine Lang über hochverarbeitete Lebensmittel und deren Auswirkungen auf die Gesundheit.
Wie Ernährung die Psyche beeinflusst. Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 17. Februar 2023
An den UPK wird über den Zusammenhang zwischen Darm und Gehirn geforscht. Im Fokus stehen dabei auch Mikrobiome. Das Ernährungsmagazin bringt einen Beitrag, über die «Hirn-Darm-Achse bei psychiatrischen Erkrankungen» an der Fachtagung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE vom letzten Herbst.
Erweiterte therapeutische Möglichkeiten anlehnend an die Darm -Hirn -Achse. Brain Mag 26.05.2023
In der Fachzeitschrift «Brain Mag» schreiben Dr. Timur Liwinski, Oberarzt am Zentrum für Affektive, Stress- und Schlafstörungen (ZASS), und Prof. Undine Lang, Direktorin der Klinik für Erwachsene und der Privatklinik, über die gegenseitigen Einflüsse von Darm und Hirn und über weiter zu erforschende therapeutische Ansätze.
Essen für die Seele: Welche Ernährung der Psyche gut tut. Neue Zürcher Zeitung (NZZ) 08.04.2023
Macht Essen glücklich? Wenn ja, wie und welche Lebensmittel wirken positiv auf die Psyche? Die Glückszentrale im Gehirn hat eine Dependance im Körper: den Darm. Er enthält Unmengen von Nervenzellen und ist über den Nervus vagus direkt mit dem Gehirn verbunden. Eine Datenautobahn, die Unmengen von Signalen übermittelt, und zwar fast nur von unten nach oben. «Der Darm beeinflusst die Psyche stärker als umgekehrt. Er steuert, ob wir Appetit haben oder satt sind, Darmhormone können Angst erzeugen, Bakterien im Darm sorgen für wichtige Neurotransmitter. Bei verschiedenen psychischen Erkrankungen könnte der Darm für die Therapie wichtig sein, zum Beispiel bei Depressionen, Stress, Demenz, Suchtkrankheiten und Aufmerksamkeitsdefizit-Störung», sagt Undine Lang.
Gute Bakterien gegen Depressionen. Luzerner Zeitung, St. Galler Tagblatt, Walliser Bote 10.06.2022
Forschende der UPK Basel haben herausgefunden, dass zusätzlich eingenommene Präbiotika positiv auf die Behandlung von Depressionen auswirken. Im Artikel erwähnt wird Anna-Chiara Schaub, Doktorandin an den UPK Basel.
Weiterer Artikel zum Thema:
10.6.2022 Aargauer Zeitung, BZ Basel, Luzerner Zeitung, St. Galler Tagblatt
https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/studienergebnis-basler-forschungsteam-findet-heraus-antidepressiva-wirken-besser-zusammen-mit-guten-bakterien-ld.2302105
Funktionelle Magen-Darm-Beschwerden
und gesundes Mikrobiom. Leading Opinions, Innere Medizin 21.09.2022
Fachartikel über das Mikrobiom und die Darm-Hirn-Achse. «Der Darm gilt als grösstes Reservoir an Neurotransmittern überhaupt und die Darmbakterien können auch selbst Neurotransmitter wie GABA, Acetylcholin, Norepinephrin und Serotonin produzieren», wird Prof. Undine Lang, Direktorin der Klinik für Erwachsene und der Privatklinik, im Artikel zitiert.
Probiotika und Psyche: Bakterien gegen Depressionen. Ernährungsumschau Juli 2022
Forschende der UPK Basel und der Universität Basel haben in ihrer Studie gezeigt, dass Probiotika die Wirkung von Antidepressiva unterstützen und Depressionen mildern können.
Der gute Darm … Dzytig 20.06.2022
Forschende der UPK Basel haben herausgefunden, dass sich zusätzlich eingenommene Präbiotika positiv auf die Behandlung von Depressionen auswirken. Im Artikel erwähnt wird Anna-Chiara Schaub, Doktorandin an den UPK Basel.
Darm und Depression Schweizer Zeitschrift für Psychiatrie & Neurologie 28.02.2021
Artikel von Dr. Else Schneider, Dr. André Schmidt, Anna Chiara Schaub und Jessica Roth über eine an den UPK Basel durchgeführten Studie zum Thema «Darm und Depressionen». Vorgestellt werden das Konzept der Darm-Hirn-Achse, wie diese mittels Interventionen manipuliert werden kann, die Ergebnisse erster klinischer Studien und was noch nötig ist, um mikrobielle Therapieformen an den UPK Basel anbieten zu können.